top of page


Foto: Sri Lanka 2019 Region Galle - Wijaya Beach

Angst ist ein universelles Gefühl, das jeden von uns betrifft. Doch wie gehen wir damit um? Lies den ersten Teil meines Interview dazu und erfahre mehr.


Angst vs. Mut

Hatte ich Angst vor dem ersten Schritt, für ein anderes Leben?

Ehrlich gesagt, nein. Ich habe in dieser Situation immer auf meine Intuition vertraut. Damals, als junges Mädchen in meinen frühen Zwanzigern, konnte ich den Begriff "Intuition" zwar noch nicht genau definieren, doch eines war mir klar:Mein Wunsch, die Welt zu entdecken, war größer als die Angst, die mich zurückhielt.


Gab es einen bestimmten Moment, in dem du deine Angst überwunden hast und zum Handeln übergegangen bist?

Ja, diesen Moment kann ich noch präzise abrufen. Es war der Zeitpunkt, als ich mich nach fünf Jahren Beziehung von meiner ersten großen Liebe trennte. Mit gerade 20 Jahren und frisch beendeter Ausbildung stand meinem Plan nichts mehr im Wege. Ein Job in Griechenland war bereits in Aussicht und so musste ich nur noch mein Ticket buchen, um meine bis heute andauernde Lebensreise zu beginnen.

Dieser Moment am Flughafen – er hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Mein damaliger Freund, mittlerweile mein Ex-Freund, begleitete mich zum Flughafen Leipzig. An diesem Scheideweg stand ich vor der alles entscheidenden Frage: Bleiben oder gehen? Nach einem kurzen Moment des Zweifelns entschied ich mich für den Sprung ins Ungewisse.

Zwar blieb der Respekt vor dem Unbekannten bestehen und begleitete mich sogar bis in den Flieger nach Peloponnes. Doch die überwältigende Freude und Neugier auf das Neue waren so groß, dass ich meine Zweifel überwinden und diesen Weg voller Entschlossenheit gehen konnte.


Welche Rolle spielte bewusster Mut bei deinen Entscheidungen, dein Leben zu verändern?

Bewusster Mut bedeutete für mich, Entscheidungen für mich selbst zu treffen. Ich wollte erfahren, wie Menschen in anderen Ländern leben, was sie essen, wie sie ihren Alltag gestalten, welche Religion und Kultur sie pflegen. Ich sehnte mich nach einem anderen Lebensrhythmus, weg vom eintönigen 9-to-5-Job. Gleichzeitig war mir bewusst, dass ich jederzeit zurückkehren konnte. Es gibt immer einen Weg und es geht immer weiter. Ich spürte den Mut in mir und war mir sicher, dass ich auf dem richtigen Weg war.


Innere Zweifel:

War die Angst vor mir selbst spürbar und wie hat sie sich geäußert?

Ja, die Angst vor mir selbst (meinen Entscheidungen) war in vielen Situationen meines Lebens spürbar. Ich nenne es mein persönliches Alarmsystem. Es bringt mich dazu, noch einmal innezuhalten und zu hinterfragen, ob ich alles wirklich so möchte.


Zweifel: In Momenten, bevor ich einen neuen und ungewissen Schritt gewagt habe, beschäftigen mich natürlich auch Zweifel. Ich hinterfragte meine Entscheidung und dachte, bin ich dem Ganzen was jetzt kommen wird, gewachsen?

Angst vor Versagen: Die Angst, zu scheitern und nicht gut genug zu sein, war ein ständiger Begleiter. Sie lähmte mich manchmal und hinderte mich daran, mein volles Potenzial zu entfalten.


Unbehagen: In neuen Situationen fühlte ich mich auch manchmal unwohl und unsicher. Es brauchte dann etwas Zeit, bis ich mich eingelebt hatte. Die Angst, nicht akzeptiert zu werden oder dass meine Persönlichkeit verkannt wird, beschäftigte mich. Die Ängste waren jedoch selten negativ. Manchmal motivierten sie mich sogar, mich noch offener zu zeigen und auf Menschen und Situationen zuzugehen, die mir fremd waren. So lernte ich, über meine Grenzen hinauszuwachsen.


Beispiele aus meinem Leben:

  • Die erste Nacht auf dem Jakobsweg: Bevor ich mich zu Fuß auf den 800 Kilometer langen Pilgerweg machte, war ich voller Angst. Ich hatte Angst vor der körperlichen Anstrengung, vor der Einsamkeit und davor, mich zu verirren. Doch am Ende des Weges war ich stolz auf mich, dass ich meine Zweifel überwunden und diese Herausforderung gemeistert hatte.

  • Die Entscheidung, einen festen Job anzunehmen: Mit 30 Jahren entschied ich mich, einen sicheren Job in einem renommierten Wellnesshotel anzunehmen. Ich hatte Angst vor der Verantwortung und davor, ein Team von 25 Mitarbeitern zu führen. Doch ich meisterte diese Herausforderung mit Bravour und lernte in dieser Zeit viel über mich selbst und meine Fähigkeiten.

Fazit dieses ersten Blog-Beitrages:

Die Angst vor mir selbst war immer wieder ein Teil meines Lebens, doch ich habe gelernt, mit ihr umzugehen und sie als Herausforderung zu sehen. Anstatt mich von meinen Ängsten lähmen zu lassen, nutze ich sie jetzt als Antriebskraft, um meine Ziele zu erreichen.


Im nächsten Blog Beitrag schreibe ich zu der Ungewissheit auf meinem Lebensweg, zu der immer wieder so präsenten Komfortzone, und zu meinen Verlust- und Existenzängsten.

Als Highlicht gibt es dann noch das hier und jetzt: konkrete Schritte in (m)ein verändertes Leben, Herausforderungen- und Hindernisse heute, Veränderungen- in mir, welche ich bewusst wahrnehme und mir jetzt erst Sinn ergeben, Tipps um deine Angst vor dem Neuanfang zu reduzieren.



Lasst uns offen sein für neue Erfahrungen und mit Vertrauen in die Welt gehen.

Alles hat seinen höheren Sinn, ja - auch der Moment des Loslassen der Angst.

Vielen Dank für deine Zeit beim Lesen, für dein Feedback oder für jede positive/konstruktive Anregung oder deine eigene Lebensgeschichte, welche du hier teilen magst.

Schicke mir gern deinen Eintrag via E-Mail, und dann wird er bald hier veröffentlicht.

Alles Liebe, Andrea




Comments


bottom of page